Die Stunden des Wolfes ]
In diesen Stunden, von Mitternacht bis jetzt, herrscht die einsamste Zeit - die grosse Leere.
Und diese Einsamkeit lässt mich fürchten!
FÜRCHTEN VOR MIR SELBST!
Denn ein Ereignis stürzte auf mich ein, mit welchem ich nicht im entferntesten gerechtnet habe.
Heftige Selbstkritik bestimmt nun mein Innerstes und die Aussicht, dass mein Verhalten eventuell falsch war,trägt auch nicht dazu bei, meine momentane Stimmung zu heben.
Die Stille der Nacht lässt unweigerlich Erinnerungen an unsere ewige, "unzerbrechliche" Freundschaft aufsteigen - und wie immer fühle ich mich gerade in diesen Momenten besonders stark mit dir verbunden.
Meine Gedanken verweilen bei dir.
Ich möchte dir mal wieder sagen, WIE WICHTIG du für mich bist!
Ich möcht dir wieder einmal sagen, was ich für dich empfinde.
Vergeblich ----- du hörst mich nicht!!!
" Die Gedanken kreisen wirr durch meinen Kopf - ein Akt der Selbstfindung? Ich glaube aber, dass dieser wegen der knappen Zeit von vornherein zum Scheitern verurteilt ist! Aber es gibt ja noch dich!!! Du, mein allerliebster Freund, bist ein so herrlicher Ruhepol für mich! Mit dir kann ich reden, mit dir kann ich schreiben - ohne Bedenken, ohne, dass du eine Gegenleistung dafür verlangst! Dies bedeutet mir so viel! Du bedeutest mir so viel!!! - und doch habe ich ständig Angst, ich mute dir zuviel zu. Beute dich aus oder gebe zuwenig. Bitte versprich mir IMMER die Wahrheit zu sagen!! |
Seitdem du mir diese Zeilen geschrieben hast, ist fast ein Jahr vergangen. Ein Jahr,welches von vielen Männern und Frauen als ein Jahr der Hoffnung gefeiert wird - sei es wegen dem Fall der Mauer, wegen der positiven Entwicklung des Weltfriedens; sei es wegen der Neuentwicklung von Medikamenten, die den Ausbruch von Aids hinauszögern und damit etwas regulieren; sei es ......
Vieles würde für ein gutes Jahr sprechen - wenn sich etwas in unserer Freundschaft nicht zjum Negativen verändert hätte!!
Beide hatten wir längst erkannt und erfahren, wie wichtig es ist, für jemanden unauffällig, aber bedingungslos da zu sein.
.... Unsere Beziehung war ( und IST!!! ) ein ständiges Nehmen, aber vielmehr GEBEN!
Beide haben wir erkannt, dass Schmerz und Probleme etwas "ganz natürliches "sind, und " dass Gefühle niemals unterdrückt werden dürfen"!
Kein Mensch ist so stark und schafft es, mit allen Problemen alleine fertig zu werden, oder kann seinen Schmerz einfach abschütteln.
Selbst der stärkste von uns kann diesem Druck nicht ewig alleine standhalten!- ABER DESHALB GIBT ES JA GUTE FREUNDE.
Gute Freunde machen das Leben wertvoll und einzigartig, machen es warm und hell - einfach lebenswert!!
Ob der vielen Höhen und Tiefen ist eine Freundschaft ein "ewiger Prozess" des "Zueinanderfindens", der hoffentlich niemals enden wird.
Der Lohn ist eine "gemeinsame Selbstfindung"!
Im Moment bist du mir soooooooo weit entfernt, erscheinst mir sehr, sehr distanziert.Alles gemeinsame scheint langsam, aber sicher zu entschwinden.
- Ein heimlicher Abschied?
Es sieht so aus, als ob viele Vertrautheiten verloren gehen;
als ob das "gemeinsame Stück Weg" Stück um Stück stirbt!
UND DAS "WIE" IST SEHR, SEHR GRAUSAM!!
Habe ich dich als Freundin verloren? Ich glaube nicht!Ich hoffe vielmehr, dass wir uns in einem "momantanen Tief" befinden und uns keine andere Wahl bleibt, als UM UNS ZU KÄMPFEN!
Zu kämpfen, dass es auch für uns ein Jahr des Glücks bleibt
- denn es ist einfach "schön" das wir einander gefunden haben!
Und daran soll sich auch in Zukunft NICHTS ändern!!
Wie gesagt, lassen die Stunden des Wolfes gepaart mit der Einsamkeit der Dunkelheit mich fürchten - der Gedanke aber, dass es bald wieder hell und auch die Sonne wieder warm scheinen wird, LÄSST MICH HOFFEN!!!
© s u p e r k a l i f r a g i l i
( memories März 1990 )
p.s: und es war wirklich nur eine kurze Phase, die es zu überbrücken gab!!
es folgten seither wiederum fast 15 Jahre wunderbare Jahre, für die ich täglich dankbar bin!!