Fabeln & Anekdoten

18
Nov
2004

[ Ein armer Gärtner hatte einen Baum an einem Fluss zu pflegen ]

Ein armer Gärtner hatte einen Baum an einem Fluss zu pflegen und musste einige Äste abschlagen, die über den Fluss ragten. Da fiel ihm prompt seine Axt ins Wasser. Der Mann begann bitterlich zu weinen, weil er in seiner Armut nicht wusste, woher er eine neue Axt bekommen sollte. Er weinte so verzweifelt, dass der liebe Gott erschien und ihn fragte, warum er denn so entsetzlich traurig sei.

"Ach," sagte der Mann, "meine einzige Axt ist mir ins Wasser gefallen, und ich bin so arm, dass ich nicht weiß, wo ich eine Neue hernehmen soll, damit ich weiter arbeiten kann."

Darauf stieg der liebe Gott ins Wasser und kam mit einer goldenen Axt wieder zum Vorschein. "Ist das deine Axt?" fragte er den Mann. "Nein," entgegnete der. Darauf stieg Gott ein zweites Mal ins Wasser und kam mit einer silbernen Axt wieder heraus. "Ist das deine Axt?" fragte er wieder.

"Nein," sagte der Mann abermals. Da stieg Gott ein drittes Mal ins Wasser und brachte die alte Axt des Mannes mit. "Ist denn das deine Axt?" fragte er den Mann. "Ja , das ist sie!" antwortete der Mann diesmal.

Da war Gott ob der Ehrlichkeit des Mannes so erfreut, dass er ihm alle drei Äxte gab. Und der Gärtner setzte seine Arbeit fort und kam abends glücklich über den erlangten Reichtum nach Hause.

Wenige Tage später war er mit seiner Frau zusammen am Ufer eben jenes Flusses am Arbeiten, als seine Frau plötzlich abrutschte,
in den Fluss fiel und unterging. Vor Entsetzen begann der Gärtner noch viel elender zu weinen als das letzte Mal und klagte so heftig,
dass wiederum der liebe Gott erschien und nach dem Grund für die Verzweiflung des Mannes fragte.

"Ach Gott, meine Frau ist ins Wasser gefallen", antwortete ihm der Mann schluchzend.

So stieg Gott wieder in den Fluss und kam mit Jennifer Lopez in seinen Händen wieder empor: "Ist das deine Frau?" fragte er den
Gärtner. "Ja, ja!" rief der Mann nach kurzem Zögern. Da ergrimmte der liebe Gott und donnerte den Mann an: "Du wagst es, mich zu
belügen? Verstoßen sollte ich dich auf der Stelle und mit der Hölle strafen!"

Da flehte der Gärtner: "Oh Herr, vergib mir! Was hätte ich denn machen sollen? Wenn ich Nein gesagt hätte, wärst du das nächste Mal mit Claudia Schiffer wieder gekommen, und ich hätte wieder mit Nein antworten müssen. Und dann hättest
du mir beim dritten Mal meine Frau wieder gebracht und mir die anderen beiden dazu gegeben. Ich bin aber doch so ein armer Mann, wie hätte ich sie denn alle drei ernähren sollen? Nur deshalb habe ich gleich bei der Ersten Ja gesagt!"

Und die Moral von der Geschichte?

Männer lügen nur aus ganz ehrenhaften und verständlichen Gründen!

11
Nov
2004

[ Das übrig gebliebene Stuhlbein ]

Es war einmal ein stattliches, schön geschwungenes Stuhlbein, das war bei der Serienproduktion in der Möbelfabrik übrig geblieben. Nun stand es gelangweilt in einer Ecke, sauber lackiert, und wartete auf seinen Einsatz.

Schließlich kam ein Mann in die Fabrik und sagte: "Was ist das? Ein Stuhlbein ? Ich habe zu Hause einen Stuhl mit drei Beinen, mir fehlt ein vorderes Eckbein, das da könnte passen."

"Nimm es mit," sagte der Fabrikant, "ich schenke es dir, denn es ist über."

Da nahm der Mann das Stuhlbein mit und klebte es unter seinen Stuhl, so dass dieser nun vier Beine hatte. Er stand aber schief, denn die drei anderen Beine waren kürzer, vielleicht machten sie sich auch zusätzlich extra klein, weil sie den eleganten Neuling nicht mochten, zumal da er sie zu mehr Arbeit zwingen würde. Bisher hatte der Stuhl ja nur notdürftig gebraucht werden können.

Doch der Mann, dem der Stuhl gehörte, gab so schnell nicht auf. Er sägte ein Stückchen von dem neuen Bein ab.

"Jetzt haben wir dich," triumphierten die drei anderen Beine und spielten sich groß auf, so dass der Neuling zu kurz dastand.

"Nein," überlegte da der Besitzer, "so geht es nicht, ich kann doch nicht drei Beine kürzen, damit das eine passt."

Also riss er es wieder vom Stuhl und warf es weg, denn es war ja nun beschnitten und sowieso nicht mehr so schön wie vorher. Im nächsten Frühjahr warf er es auf ein Osterfeuer, das trocknete dem verschmähten Bein die Tränen und ließ es dann unter dem Weihegesang der frommen Zuschauer als Rauch zum Himmel steigen.

Helmut Wördemann


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